Semesterabschluss am 15.12.2023 mit irischen Balladen

Herr Wolfgang Götz trug eine Auswahl irischer Balladen vor und begleitete sich dazu auf der Gitarre und mit der Mundharmonika. Er begann mit mehreren sehnsuchtsvollen Liedern, die vom Weggehen, vom Ersten Weltkrieg, Hunger und Verlusten erzählten. „Molly Malone“ war sicher vielen von uns noch aus der Schulzeit oder von den „Dubliners“ bekannt, „Dirty old town“ vielleicht auch. Weitere Lieder sangen von jungen Männern, die im Gefängnis sitzen, weil sie vor Hunger oder aus Protest gegen die Engländer Dinge gemacht haben, die sie unter besseren Lebensbedingungen sicher nicht getan hätten. Der Gefangenentransport in rostigen Seelenverkäufern in die Verbannung nach Australien ins Lager von Botany Bay war mehrfach Thema der Verse. „Irish Eyes“ und „Greensleeves“ berichteten von Erinnerungen an eine besondere Liebste. Mit viel Gespür für eine passende Mischung hatte Herr Götz das Programm zusammengestellt. Sein Gitarrenspiel und der schlichte und unverwechselbare Klang der Mundharmonika unterstrich den volksliedhaften und damit unmittelbar wirkenden Charakter der vorgetragenen Balladen. Mir persönlich ist aufgefallen wie traurig, melancholisch, auch rebellisch und verzweifelt und voller Sehnsucht nach Irland und den Lieben dort diese Lieder sind. Vieles von den sehr schwierigen Zeiten der irischen Geschichte kommen in diesen Texten und auch den Melodien zu Gehör. Zum Abschluss trug Herr Götz, entsprechend der Vorweihnachtszeit, noch zwei deutsche Weihnachtslieder vor: „Es ist ein Ros entsprungen“ und „Maria durch ein Dornwald ging“. Zwischendurch, in den Pausen und im Anschluss an die Musikdarbietungen konnten alle den leckeren Glühwein, Kinderpunsch und dazu passendem Gebäck genießen und bei lebhaften Gesprächen eine gute Zeit miteinander verbringen, bis nach gut zwei Stunden der sehr gelungene und herzerwärmende -siehe oben- Nachmittag zu Ende ging.